Einfluss des Französischen auf das Englische
"Das linguistisches Wissen von Lipsie geht über den reinen Übersetzungsdienst hinaus. Das Interesse der Teams von Lipsie an Sprachen geht auf die beruflich-persönliche Entwicklung der meisten unserer Übersetzer zurück. Deshalb haben wir uns gedacht, dass wir uns mit einigen Aspekten der Philologie der modernen Sprachen beschäftigen wollen. Beginnen wir mit den beiden wichtigsten und gefragtesten Sprachen in der wirtschaftlichen und kulturellen Welt: Englisch und Französisch."
Man darf nämlich nicht vergessen, dass das Englische und das Französische 27 % ihres Vokabulars gemeinsam haben (lexikalische Affinität - sowohl in Bezug auf die Bedeutung als auch auf den Signifikanten). Verschiedene Sprachwissenschaftler behaupten, dass sogar 45 % der englischen Wörter aus dem Französischen abgeleitet sind, obwohl die Ähnlichkeit nicht immer so offensichtlich ist.
Die sprachlichen Einflüsse des Französischen auf das Englische
- Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Englische von mehreren Sprachen beeinflusst, und Englischsprecher wissen, dass Deutsch (die Ähnlichkeit zwischen Englisch und Deutsch liegt bei 60 %!) und Latein zu den Sprachen gehören, die es am meisten geprägt und inspiriert haben. Es wird jedoch oft vergessen, dass auch die französische Sprache eine Schlüsselrolle bei der Entstehung des modernen Englisch gespielt hat.
- Hier sind einige grundlegende historische Fakten über die englische Sprache. Die englische Sprache hat ihren Ursprung in den Sprachen dreier germanischer Stämme (Angeln, Sachsen und Jüten), die sich um 450 n. Chr. in Großbritannien niederließen. Diese Gruppe von Dialekten wird von den Sprachwissenschaftlern als angelsächsisch bezeichnet, wovon einige Aspekte ihren Weg direkt ins Altenglische (OE, Old English, Ænglisc, aus der Zeit von 450 bis 1100 n. Chr.) fanden. Diese germanische Basis wird weiter durch keltische, lateinische und skandinavische Sprachen beeinflusst.
- Der Autor des Buches Mother Tongue: The Story of the English Language - Bill Bryson nennt die normannische Eroberung von 1066 "den letzten Kataklysmus, der die englische Sprache heimsuchte". Als Wilhelm der Eroberer, ein Normanne, König von England wurde, wurde das Französische zur Sprache des Hofes, der Verwaltung und der Kultur und blieb als solche für gut 300 Jahre unangefochten. In der Zwischenzeit wurde die englische Sprache, die ihr politisches und kulturelles Gewicht verloren hatte, hauptsächlich von einfachen Leuten ohne jegliches Prestige oder Ansehen verwendet. Das Englische und das Französische koexistierten in England mit enormen Schwierigkeiten. Da die "verarmte und verleumdete" englische Sprache von Philologen und Grammatikern ignoriert wurde, rühmte sie sich in struktureller Hinsicht, indem sie eine zunehmend vereinfachte grammatikalische Struktur aufwies, und nach nur 80 Jahren der Koexistenz mit dem Französischen blühte das Altenglische zum Mittelenglischen auf (Mittelenglisch verzweigt sich von 1100-1500 n. Chr.).
Französisch-Englischer Wörter
Zahlreiche Wörter französischen Ursprungs haben im Laufe der Jahrhunderte ihre Schreibweise und Aussprache im Englischen geändert, sind also den Gesetzen der Sprache unterworfen worden, die sich unerbittlich durchgesetzt haben. Doch seltsamerweise sind einige Wörter mit ihrem französischen Ursprung identisch geblieben: Déjà vu - Entrepreneur - Fiancé - Bon voyage - Amour-propre - Allée - Matinée - Après Ski - Boutique - Café - Hors d'Oeuvres - Adorable - Encore - Bon Ton - C'est la Vie - Art Déco etc....
- Während der normannischen Besatzung, die einer Art Finsternis der englischen Sprache entspricht, wurden etwa 10.000 französische Begriffe ins Englische übernommen, von denen drei Viertel noch heute verwendet werden. Der französischstämmige Wortschatz findet sich in allen Bereichen, von der Regierungs- und Gesetzessprache bis hin zu Kunst und Literatur. Mehr als ein Drittel der englischen Wörter stammen direkt oder indirekt aus dem Französischen, und man schätzt, dass selbst Englischsprachige, die nie Französisch gelernt haben, mit immerhin ca. 15.000 Begriffen "von Natur aus" vertraut sind.
Französisch-englische Phonologie
- Die englische Aussprache verdankt viel der französischen. Während das Altenglische etliche stimmlose Frikativlaute wie in "thin" und "shin" aufweist, hat der Einfluss der französischen Sprache die sonoren Frikative (the) und (mirage) hervorgebracht und auch zur Bildung des Diphthongs (boy) beigetragen.
Englische und französische Grammatik
- Ein weiteres ungewöhnliches, aber interessantes "Überbleibsel" des französischen Einflusses ist die Wortstellung in Ausdrücken wie "secretary general" und "surgeon general", wo das Englische, anstelle der im Englischen üblichen Reihenfolge Adjektiv + Substantiv die für die französische Sprache typische Reihenfolge Substantiv + Adjektiv beibehalten hat.