Was brauchen moderne Autoren und Verlage? Anforderungen an eine umfassende redaktionelle und kreative Kompetenz
"Wenn übersetzen nicht versetzen heißt..." und wenn das Unübersetzbare für den literarischen Übersetzer nur in der Vorstellung des Schriftstellers existiert....
Diese merkwürdige und bedeutsame Assonanz hatte zu einer kurzen Überlegung geführt, die sich im Laufe der Zeit zu einer neuen Vision des Übersetzers als Transkreator und Alchimist der Worte entwickelt hat.
Nach dem, was im Laufe der Jahre in der Welt des Journalismus und des Verlagswesens zu beobachten war, durchläuft der Prozess der Veröffentlichung eines Textes in einer Fremdsprache eine lange Reihe von Eingriffen und sprachlichen Modifizierungen.
Wie eine redaktionelle Übersetzung entsteht
Zunächst gilt es, den Text oberflächlich zu lesen, die Persönlichkeit des Autors kennen zu lernen und zu vertiefen, seinen Geist und seine Orientierungen zu verstehen. Dann gilt es, die Hauptaussagen zu bestimmen und diejenigen zu definieren, die für eine besondere Lokalisierung in Frage kommen.
Bevor mit einer ersten Textskizze begonnen werden kann, ist muss das vorherrschende sprachliche Niveau ausgemacht werden, worauf mit einer ersten Textskizze begonnen werden kann. Es ist zudem darauf zu achten, sich nicht zu sehr mit den Details aufzuhalten: Diese Phase muss schnell und natürlich verlaufen.
Die Aufgabe des erneuten Lesens wird es hingegen sein, den Stil und die Präzision der Sätze zu vervollständigen und gff. zu verbessern.
Die Endkontrolle durch den Übersetzer
Nach dem Setzen des Textes werden die Korrekturfahnen auf Layout und Zeichensetzung hin überprüft. Derzeit verlangen viele Verlage, dass dieser letzte Arbeitsschritt vom Übersetzungsdienstleister des Verlags übernommen wird. Um die Arbeit zu beschleunigen und die "Beschränkungen" von Papierentwürfen zu überwinden, ermöglicht eine spezielle Software die Visualisierung und Verwaltung von Korrekturen direkt im Layout und mit größerer Geschwindigkeit. Daher muss auf Dinge wie zu kurze Sätze, Absatzlängen und abgestimmte Fotobeiträge geachtet werden…
Das ist es, was Verläge normalerweise vom redaktionellen Übersetzer verlangen.
Und wer sagt, dass Übersetzen eine Arbeit ist, die man improvisieren kann und die für jeden machbar ist?
Hier zum Spaß die französische Quelle dieses Artikels : Übersetzung und Verlagswesen - 'Qu’est-ce que l’éditeur exige?'